Peter-und-Pauls-Kirche Heepen (Bielefeld)

Aufgabenstellung und Planung

  • Der Altarbereich soll als zentrales liturgisches Zentrum mit seiner historischen Stufenanlage betont und erhöht bleiben
  • Konzeptionelle Ordnung der Sitzgelegenheiten
  • Schaffung eines Raums für Begegnung und Kommunikation
  • Flexible Raumnutzung für Musikarbeit, Konzerte, Aktionen und verschiedenen Gruppen 
  • Überholung der Orgel und Ergänzung für Wartungsarbeiten
  • Erstellung eines Beleuchtungskonzeptes unter Einbindung des historischen Kronleuchters
  • Überarbeitung und Ergänzung der Heizungsanlage durch eine Lüftungsanlage
  • Instandsetzung der Elekroinstallationsarbeiten und der Akustischen Übertragungstechnik
  • Analyse der Fleckenbildung auf den Putzflächen, Überarbeitung und Neuanstrich unter Berücksichtigung der historischen Ausmalungen im Nordschiff von 1503
  • Einbau einer Teeküche

Entwurf

Konzeptionell ist der Altarbereich, der ohne eigenen Raumteil in den quadratischen Grundriss integriert ist, wieder herausgearbeitet worden. Um ihn als liturgischen Raum zu erleben, ist das in den 60ern eingebaute Orgelpodest im östlichen Joch im Südschiff zurückgebaut worden. Dadurch bildet das Mittelschiff mit dem axial angeordneten Turm wieder den Schwerpunkt des Raumes, der im Chor mündet. Die bestehenden Bänke im Mittelschiff bleiben auf dem Holzpodest von 1959 als feststehender Block erhalten. Sie geben Klarheit, Gewicht und Struktur. Die Bänke im Nord- als auch im Südschiff werden zugunsten der Neukonzeption und der gewünschten Flexibilität durch Stühle ersetzt. Die erhöhten Holzpodeste werden dafür entfernt und durch ein flächenbündiges Eichenparkett ersetzt. 

 

Das Südschiff mit seinen großen Fenstern und dem wohltuenden natürlichen Lichteinfall hat eine große Aufenthaltsqualität, die für eine flexible Nutzung sowie den Lichtort neugestaltet wird. 

 

Die Orgel wird in das Nordschiff versetzt, wo Chöre und Orchester für besondere Gottesdienste oder bei anderen Veranstaltungen in Zuordnung zur Orgel ihren Platz finden. Auch gibt es die Möglichkeit kleinere Orgelkonzerte o.ä. nur im Nordschiff anzubieten. 

Lichtort im Südschiff und flexible Nutzung

Das Joch rechts neben dem Altar erhält einen neu gestalteten »Lichtort«. Der Ort lädt besonders im Rahmen der Offenen Kirche zu Stille, Gebet und ­Meditation ein. Als sichtbares Zeichen des Gedenkens können dort auch Kerzen angezündet werden. 

 

Der Entwurf des Lichtorts im Südschiff erinnert an ein Kreuz. Zwei voneinander abgesetzte Ebenen bilden die Hauptelemente der Idee. Die vordere senkrecht strukturierte und farblich sich zurücknehmende ­Fläche nimmt in einer Öffnung den bestehenden Christuskopf aus dem 14. Jahrhundert auf, der als Fragment einer Triumpfkreuzgruppe oder eines Altars erhalten ist. Gleichzeitig deutet sie eine Verbindung von Himmel und Erde an. 

 

Die zurückgesetzte Ebene ist mit Blattmetallauflage belegt worden. Gold steht für Helligkeit und Reinheit und mit seiner aus sich selbst heraus strahlenden Leuchtkraft verweist es auf das ewig Göttliche. Die bewusst asymmetrische Form gibt auf der Chorseite Kerzen Raum, dessen Licht im Gold reflektiert und ihre Strahlkraft erhöht. 

 

Die künstlerische Oberfläche des senkrechten Kreuzelements wurde von der Künstlerin Reinhild Patzelt umgesetzt. Abbildfrei und gegenstandslos entstand ein Relief, dass die senkrechte Struktur aus gefaltetem Papier betont, auf die nach dem Erhärten Farbe aufgetragen wurde. 

 

Bei der Wahl der Farben ging es den Gestaltern darum, eine leichte, lichte Atmosphäre zu schaffen. Unterschiedliche helle Grautöne sind mit Weiß und Gold kombiniert und beziehen sich auf die Farbigkeit der Kanzel und die waagerechte Goldtafel.

 

Das Südschiff bietet neue Möglichkeiten für eine ­gastgebende Kirche als auch für unter­schiedliche Veranstaltungen, wie kleinere Taufen, ­Kindergottesdienst, Konfirmationsunterricht, Kindergarten­gruppen, ­Ausstellungen, Lesungen, Empfängen, ­Aufführungen u.a.

 

Die Gemeinde kann direkt nach dem Gottesdienst zum Kirchenkaffee in der Kirche verbleiben. Die neu eingebaute Teeküche ermöglicht eine unkomplizierte Bewirtung. Im Sommer kann der Außenbereich ­flexibel mit eingebunden werden. Die Nutzung von multifunktionalen Möbeln mit der Aufbewahrung von Klappstühlen kann spontan den Anforderungen angepasst werden.

Download
Peter und Pauls Kirche | Heepen
Upmeier_Peter-und-Pauls-Kirche.pdf
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Studie zur Machbarkeit

Bei näherem Interesse wenden Sie sich bitte an Elke Upmeier zu Belzen.